Installierte Leistung und Stromproduktion

Strom aus Wasserkraft ist eine CO2-freie und eine kontinuierliche zur Verfügung stehende Erneuerbare Energie. Wasserkraft wird dezentral erzeugt und trägt zu einer stabilen regionalen Stromversorgung bei. Allein im Jahr 2019 hat Wasserkraft in Deutschland den Ausstoß von 15 Millionen Tonnen CO2 erspart. Darüber hinaus ist die großtechnische und kostengrünstige Speicherung elektrischer Energie derzeit nur mit Pumpspeicherkraftwerken möglich.

Rund 7.300 Wasserkraftanlagen gibt es zurzeit in Deutschland. Diese verfügen zusammen über eine installierte Leistung von etwa 5.600 Megawatt (MW). Dabei erbringen 6.900 Anlagen (94%) eine installierte Leistung von unter 1 MW und gelten dementsprechend als Kleinwasserkraftanlagen. Der durch Kleinwasserkraft beigetragene Anteil an der Stromproduktion beträgt allerdings nur etwa 14%. Das Gros von 17,5 TWh/a wird von Anlagen mit einem Leistungsvermögen von über 1 MW erzeugt.

Am gesamtdeutschen Bruttostromverbraucht hatte die Wasserkraft 2019 einen Anteil von 3,5%. Betrachtet man lediglich die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien so lag ihr Anteil hier bei 8,31%.

Insgesamt 7.100 der 7.300 Wasserkraftanlagen erhalten eine Vergütung nach dem EEG. Aus dieser Gruppe verfügen wiederum 5.300 Anlagen über eine installierte Leistung von <100 kW. Die EEG-Vergütung entfällt demnach hauptsächlich auf Kleinwasserkraftanlagen.

Augrund von unbeständigen Niederschlagsmengen unterlag die Stromproduktion aus Wasserkraft in den letzten Jahren starken Schwankungen und entsprach einer Jahresarbeit zwischen 20 000 Gigawattstunden (GWh) und 29 000 GWh. 2018 lag die Produktion bei etwa 20.000 GWh, mit denen knapp 5,7 Millionen Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3500 kWh/Jahr versorgt werden können.

Auf Bundesebene gibt es insgesamt 31 Pumpspeicherwerke, mittels derer elektrische Energie in Form von Lageenergie in einem Stausee gespeichert werden kann. Von diesen sind aktuell 28 in Betrieb.

Weitere Zahlen

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  • Wie hoch sind die Anschaffungs- und Betriebskosten von Wasserkraftwerken?

    Für den Erfahrungsbericht Wasserkraft wurden 232 Datenbögen mit Kostenangaben ausgewertet werden. Für Anlagen zwischen 100 kW und 100 MW werden Gesamtkosten für den Neubau von etwa 8.718 €/kW angesetzt. Dabei wird angenommen, dass bei einem Neubau ein bereits hoher ökologischer Standard eingehalten wird.

    Die Betriebskosten von Wasserkraftanlagen setzen sich zusammen aus Kosten für Instandhaltung, Versicherungen, Verwaltung und Pacht sowie Personalkosten. Es wird geschätzt, dass ohne Personalkosten die jährlichen Betriebskosten etwa 3,5 – 5% der Investitionskosten umfassen.

  • Wie viele Anlagen gibt es in Deutschland und was produzieren diese?

    Rund 7.300 Wasserkraftanlagen gibt es zurzeit in Deutschland. Deren installierte Leistung beträgt insgesamt etwa 5.500 Megawatt (MW) und die geleistete Jahresarbeit entspricht ca. 20 TWh/a. Insgesamt 6.900 Anlagen (94%) verfügen über eine installierte Leistung von unter 1 MW und gelten dementsprechend als Kleinwasserkraftanlagen. Der durch Kleinwasserkraft erbrachte Anteil an der Stromproduktion beträgt etwa 14%. Das Gros von 17,5 TWh/a wird von Anlagen mit einem Leistungsvermögen von über 1 MW erzeugt.

    Darüber hinaus gibt es in Deutschland 31 Pumpspeicherwerke, von denen aktuell 28 in Betrieb sind.

    Insgesamt 7.100 Anlagen der 7.300 Wasserkraftanlagen erhalten eine EEG-Vergütung. Aus dieser Gruppe verfügen wiederum 5.300 Anlagen über eine installierte Leistung von <100 kW. Die EEG-Vergütung entfällt demnach hauptsächlich auf Kleinwasserkraftanlagen.

    Die Stromproduktion aus Wasserkraft schwankte in den letzten Jahren je nach den Niederschlagsmengen zwischen 19 Terawattstunden (TWh) und 29  TWh. Damit können zwischen 800 000 und 1,2 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.

    Im Jahr 2015 hat Wasserkraft in Deutschland den Ausstoß von 14,5 Millionen Tonnen CO2 erspart.

    (Stand 09/18)

     

  • Wie viele Wasserkraftwerke gibt es in den einzelnen Bundesländern?

    Aufgrund der geographischen Unterschiede ist die Verteilung von Wasserkraftanlagen in Deutschland sehr unterschiedlich. 80 Prozent der installierten Leistung findet man in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern.

    Anzahl WKW, die eine EEG-Vergütung erhalten, in Bundesländern anhand Anlagenstammdaten Stand 09/18
    BundeslandAnzahl der Kraftwerke
    Bayern3.493
    Baden-Württemberg1.576
    Hessen499
    Nordrhein-Westfalen416
    Sachsen334
    Niedersachsen247
    Rheinland-Pfalz202
    Thüringen205
    Sachsen-Anhalt58
    Saarland26
    Mecklenburg-Vorpommern26
    Schleswig-Holstein23
    Hamburg1
    Bremen1
    Berlin0

    Eine gute Übersicht über die Wasserkraft und die anderen Erneuerbaren Energien in den einzelnen Bundesländern bietet www.foederal-erneuerbar.de. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung aktualisieren alle Angaben dieser Seite in regelmäßigen Abständen.

  • Welches Potenzial steckt im Ausbau von Wasserkraftwerken?

    Die Stromproduktion aus Wasserkraft kann bei entsprechenden Rahmenbedingungen bis zum Jahr 2030 auf 31 Terawattstunden (TWh) gesteigert werden. Dabei entfallen je ein Drittel auf Modernisierungsmaßnahmen, Reaktivierung von Anlagen und den Neubau. So gibt es aufgrund des hohen Anlagenalters von bis zu hundert Jahren ein großes Modernisierungspotenzial. Bis zu einem Drittel mehr Leistung erbringt eine modernisierte Anlage.